Kanalbauer / Kanalbauerin

Lehre & Beruf

Kanalbauer bei der Arbeit
© BartCo | canva

Bildungsweg: Duale Ausbildung

Empfohlener Schulabschluss: Hauptschulabschluss

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Lehrlingsgehalt: Ø 1000 EUR

Kanalbauer / Kanalbauerin

Lehre & Beruf

Kanalbauerinnen und Kanalbauer bauen und sanieren Abwasser- und Regenwasserleitungen. Sie nutzen hochtechnisierte Vermessungs- und Baumaschinen, um Rohre mit bis zu 3m Durchmesser zu verlegen.

Wie werde ich Kanalbauer?

Du packst gerne mal mit an und verbringst viel Zeit im Freien? Dann ist die Ausbildung als Kanalbauerin bzw. Kanalbauer richtig für dich. Weitere Voraussetzungen für diesen Beruf sind:

  • Teamfähigkeit
  • Zuverlässigkeit
  • gute Kenntnisse in Mathe und Physik
  • technisches Interesse
  • handwerkliche Begabung


Außerdem hast du einen guten Hauptschulabschluss?

Dann nichts wie ran an die Bewerbung zum Kanalbauer oder zur Kanalbauerin! Wenn du dir noch nicht ganz sicher bist, mach doch mal den Test mit unserem Berufs-Check!

Was macht ein Kanalbauer?

Schon seit tausenden Jahren bauen Menschen Kanäle, um zum Beispiel Abwasser oder Regenwasser zu transportieren. Über die Zeit sind diese immer komplexer, funktionstüchtiger und dichter geworden. Mittlerweile gibt es in Deutschland ein Kanalnetz, das, wenn man alle Rohre hintereinander legen würde, über 1 Millionen km lang ist! Kannst du dir das vorstellen? Die Rohre reichen von 10cm breiten Kunststoffrohren bis zu Betonrohren, die einen Durchmesser von 3m haben! Doch wie werden solche schweren Rohre überhaupt verlegt?

Auf die Technik kommt es an!

Ohne deine technischen Begleiter geht es nicht. Mit dem Bagger wird der Kanalgraben ausgehoben. Mit Vermessungsgeräten misst du zum Beispiel die Höhenlage der Rohre oder die Abstände für Eckwinkel und mit Rüttlern festigst du die Kies- oder Sandsohle für die neuen Rohrleitungen.

Aber auch ohne dein Team könntest du als Kanalbauer nichts beschicken. Wenn zum Beispiel neue Abwasserrohre verlegt werden sollen, erstellst du zunächst die Planungsunterlagen mit deinem Team. Ihr besprecht die anstehenden Arbeitsschritte und markiert eure Arbeitsstrecke anhand der vorliegenden Pläne. Nachdem die Straße abgesperrt und der Straßenboden aufgebrochen wurde, hebst du den Rohrgraben mit dem Bagger aus. Ein Kollege bestimmt mithilfe von Lasermessung die genaue Leitungsposition. Nachdem ihr eine Sohle aus Sand aufgeschüttet habt, die das Rohr von unten schützen soll, befestigt ein anderer Kollege sie mit dem Rüttler. Ein Anderer hat mittlerweile das schwere Betonrohr auf dem Bagger verladen und lässt es vorsichtig in den Kanalgruben hinunter.

Arbeiten in der Baugrube

In der Baugrube müssen die einzelnen Rohrleitungen miteinander verbunden werden. Dazu werden sie ineinander geschoben und mit Muffen - das sind spezielle Verbindungsteile - befestigt. Per Steinbohrer bohrst du Zuleitungen in die Rohre, von denen aus kleinere Rohre zum Beispiel zu den einzelnen Häusern führen. Abwasserrohre brauchen ein Gefälle, da sie keine Druckleitungen sind. Sie müssen also so verlegt werden, dass das Wasser durch die Rohre von den Häusern wegfließt und in den Hauptabwasserkanal geleitet wird. Wenn alle Rohre positioniert und verbunden sind, wird ein Spülsystem in die Schächte eingeführt, um die Dichtheit der Rohre zu überprüfen. Zu guter Letzt erfasst du das erweiterte Kanalnetz mit Vermessungsgeräten. Damit wird sichergestellt, dass alle Rohre zentral verzeichnet sind und so zum Beispiel beim Wohnungsbau mit eingeplant werden können.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Zwar hat die Dichtheitsprüfung ergeben, dass ihr die neuen Rohre einwandfrei in das Kanalnetz eingebunden habt, doch mit der Zeit hinterlassen Kälte, Nässe und Druck auch an den stärksten Rohren Schäden. Umso wichtiger ist es, dass Kanalsysteme regelmäßig gewartet und gereinigt werden. Auch der Korrosionsschutz gehört zu deinen Aufgaben: Durch Einfetten oder die Behandlung von schützenden Klebebändern kann zum Beispiel verhindert werden, dass Frost das Material der Rohre porös macht. Als Kanalbauer hast du mehr Verantwortung, als du vielleicht gedacht hast, denn die Instandhaltung der Rohre kann zum Beispiel einen Wasserrohrbruch verhindern.

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Was lernt man in der Ausbildung zum Kanalbauer?

Schulische Ausbildungsinhalte

Um ein Kanalbauer zu werden, braucht es einige Kenntnisse und Fähigkeiten, die du nur in der Berufsschule erwerben kannst. In der Regel wirst du dort zunächst überfachlich ausgebildet. Das bedeutet, dass du erst einmal in handwerkliche und bautechnische Grundlagen eingeführt wird. Dazu gehören die Bereiche Holzbau, Maurern, Tiefbau und Rohrleitungsbau. Du lernst zum Beispiel, wie du Holzkonstruktionen und Stahlbetonbauteile herstellst, wie verschiedene Materialien beschichtet werden, wie du Skizzen anfertigst und auswertest, nach welchen Kriterien Baustoffe ausgewählt werden, wie du deine Arbeit planst und so weiter. Je weiter die Ausbildungszeit voranschreitet, desto spezialisierter werden die Inhalte. Schon bald weißt du, wie du Baugruben erstellst, wie unterirdische Kanäle vermessen werden und wie du zum Beispiel das Gefälle für die zu verlegenden Rohre bestimmst. Dazu hilft dir nicht nur das Lasermessgerät, sondern auch Kenntnisse in Mathe und Physik sowie im technischen Zeichnen.

Betriebliche Ausbildungsinhalte

Damit die Theorie der Berufsschule nicht nur heiße Luft ist, sondern Hand und Fuß bekommt, erfährst du in der Praxis direkt, wie du dein neues Wissen anwenden kannst. Du lernst dort, wie die verschiedenen Werkzeuge und Baumaschinen zu handhaben sind, wie man Vermessungsgeräte bedient, wie man Mörtelmischungen und Betonmischungen für Rohre und Sohlen herstellt, wie man Baugräben aushebt, Bohrlöcher verdichtet oder Einstiegsschächte für Kanalsysteme einbaut. Sei nicht enttäuscht, wenn du nicht sofort alles selbst machen darfst. Wenn dein Betrieb erkennt, dass du die ersten Schritte gut meisterst, wird man dir sicherlich immer mehr Verantwortung übertragen und du bist bald schon ein wichtiger Teil deines Kanalbau-Teams!

Wie läuft die Ausbildung zum Kanalbauer ab?

Die duale Ausbildung zum Kanalbauer kannst du in der Industrie oder im Handwerk absolvieren.
In der Industrie erreichst du nach zwei Jahren bereits den Abschluss "Tiefbaufacharbeiter (m/w)".

Für Azubis mit Fernweh wird die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“ angeboten. Hierzu gehört auch ein Auslandspraktikum, das dir die Türen für die Arbeit im europäischen Ausland öffnet.

Hilfreiche Fähigkeiten
  • Technisches Verständnis
  • Teamfähigkeit
  • Handwerkliches Geschick

Finde mit unserem Stärken-Check heraus, wo deine Stärken und Schwächen liegen, wie deine Eltern und Freunde dich einschätzen und erfahre, welche Berufe perfekt zu dir passen.

Wie gut passt der Beruf Kanalbauer / Kanalbauerin zu dir?

Wenn du in deinem Beruf gerne etwas mit deinen Händen erschaffen möchtest, ist der Beruf Kanalbauer / Kanalbauerin genau der Richtige für dich.
Wenn du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest, könnten andere Berufe besser zu dir passen.

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