Schülerpraktikum in der Kita: Lukas berichtet über seine Erfahrungen

Nach wie vor sind Männer, die als Kindergärtner arbeiten, eine Seltenheit. Gerade einmal etwas mehr als 5% der Erzieher sind männlich. Der 15-jährige Lukas hat sich in diesen von Frauen dominierten Beruf gewagt und sein Schülerpraktikum in einer Kindertageseinrichtung absolviert. Im Interview haben wir ihn nach seinen Erfahrungen gefragt.

Besonders für Jungen ist es toll, auch eine männliche Bezugsperson im Kindergarten zuhaben
Besonders für Jungen ist es toll, auch eine männliche Bezugsperson im Kindergarten zuhaben © StockSnap | Pixabay Public Domain

AUBI-plus: Wie bist du darauf gekommen, dein Schülerpraktikum im Kindergarten zu machen?

Lukas: Für mich stand eigentlich schon immer fest, dass ich etwas im sozialen Bereich machen möchte. Ich liebe einfach den Kontakt zu anderen Menschen, insbesondere zu Kindern. Ich habe zwei jüngere Geschwister; zu Hause helfe ich immer mit und kümmere mich um sie. Auch auf die Kinder von Nachbarn und Bekannten passe ich regelmäßig auf. Es macht mir einfach Spaß! 

AUBI-plus: Wie hast du den Praktikumsplatz gefunden?

Lukas: Es war ganz unkompliziert, den Platz für das Schülerpraktikum zu bekommen. Ich habe einfach in dem Kindergarten nachgefragt, den meine jüngeren Geschwister besucht haben. In einem Gespräch mit der Kindergartenleitung habe ich den Praktikumsplatz festgemacht – ich musste also noch nicht einmal eine Bewerbung schreiben.

AUBI-plus: Was waren deine typischen Tätigkeiten?

Lukas: Zusammen mit den Erzieherinnen habe ich die Kinder während des Kindergartentages begleitet, mit ihnen gespielt und gebastelt und ihnen vorgelesen. Während meiner Praktikumszeit hatten wir zum Glück meist schönes Wetter, sodass wir viel draußen waren und die Kinder toben konnten. Besonders die Jungs haben sich gefreut, wenn ich mit ihnen Fußball gespielt habe.

Es war auch nicht komisch für mich, der einzige männliche Erzieher zu sein. Im Gegenteil: Es gab Momente, in denen ein paar von den Jungen von sich aus zu mir gekommen sind und mir ihre „Geheimnisse“ erzählt haben. Dieses entgegengebrachte Vertrauen hat mich gefreut und mir auch gezeigt, wie wichtig es ist, dass es auch eine männliche Bezugsperson gibt.


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AUBI-plus: Welche Hürden gab es?

Lukas: Natürlich gab es auch mal schwierige Situationen, wenn die Kinder beispielsweise sehr aufgedreht waren und sich gegenseitig geärgert haben. Wenn Kinder streiten, muss man schon gut hinschauen, damit man anschließend nicht mit dem falschen Kind schimpft.

AUBI-plus: Wie geht es für dich jetzt weiter?

Lukas: Nach den Ferien komme ich in die 10. Klasse. Ich besuche ein ganz normales, allgemeinbildendes Gymnasium. Allerdings spiele ich mit dem Gedanken, die Schule zu wechseln und statt der allgemeinen Hochschulreife mein Fachabi im Bereich Gesundheit und Soziales zu machen. Dann hätte ich neben allgemeinbildenden Fächern auch Unterricht in Sozial- und Erziehungswissenschaften und könnte mich schon besser auf einen späteren Beruf mit Kindern vorbereiten. Außer dem Unterricht hat man auch noch Praktika, die man in der Kinder- und Jugendarbeit machen kann.


AUBI-plus: Was rätst du anderen Jugendlichen?

Lukas: Ich finde es eine gute Sache, wenn von der Schule aus ein Betriebspraktikum organisiert wird. Dann kann man für sich gut herausfinden, ob einem der Beruf wirklich Spaß macht und ob man überhaupt dafür geeignet ist. Mich hat das Schülerpraktikum auf jeden Fall in meinem Berufswunsch bestärkt!

Ich habe aber auch Klassenkameraden, die noch gar keine konkrete Vorstellung haben. Für die war das Schülerpraktikum natürlich sehr hilfreich, um überhaupt herauszufinden, was sie nach der Schule machen wollen. Kurzum: Ich kann nur dazu raten, Praktika oder auch Schnuppertage zu machen. Wenn von der Schule nichts in dieser Richtung organisiert wird, kann man sich ja auch selbst drum kümmern, zum Beispiel in den Ferien.

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AUBI-plus: Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute!

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