Wie wird man eigentlich Europa-Abgeordneter?

Was machen die EU-Abgeordneten eigentlich so? Was sind die Aufgaben im Parlament in Straßburg, mit welchen Gremien arbeitet man zusammen, welche Entscheidungen trifft man und wie wird man überhaupt EU-Abgeordneter? Wenn du dir diese Fragen auch schon immer gestellt hast, haben wir heute am Europatag die Antworten für dich.

Das Europaparlament in Straßburg ist der Hauptarbeitsort der EU-Abgeordneten
Das Europaparlament in Straßburg ist der Hauptarbeitsort der EU-Abgeordneten © Pixabay Public Domain

Was machst du als EU-Abgeordneter?

Als EU-Abgeordneter bist du Teil des Europäischen Parlaments und vertrittst gemeinsam mit anderen Abgeordneten alle Bürger der EU, also über 500.000.000 Menschen. Dass du dich von diesen Menschen direkt wählen lassen kannst, ist in der Welt übrigens einzigartig. In keinem anderen überstaatlichen System ist eine Direktwahl so möglich wie in der EU.

Hast du erst einmal deinen Platz im Europäischen Parlament, bist du gemeinsam mit den anderen EU-Abgeordneten für die Gesetzgebung verantwortlich. Genaugenommen bekommt ihr von der Europäischen Kommission Gesetzesentwürfe vorgeschlagen, die ihr gemeinsam mit dem Europäischen Rat absegnen müsst. Ist also eine große Mehrheit aus dem Europäischen Parlament gegen den Gesetzesentwurf, wird dieser auch nicht umgesetzt.

Als Europäisches Parlament besitzt ihr auch ein demokratisches Kontrollrecht und kontrolliert die Arbeit des Rates und der Kommission. Solltet ihr einmal gar nicht mit der Arbeit der Kommission einverstanden sein, habt ihr sogar das Recht, diese zum Rücktritt zu zwingen.

Außerdem hast du als Mitglied des Parlaments auch die Kontrollgewalt über Geld und Ausgaben. Offiziell heißt diese Aufgabe im Europäischen Parlament Haushaltsrecht und sieht vor, dass du und die anderen Mitglieder die vorgeschlagenen Budgetpläne der Europäischen Kommission gemeinsam mit dem Europäischen Rat unterzeichnen müsst.

Den direkten Einfluss auf die Arbeit der Kommission habt ihr als Parlament auch, da ihr alle fünf Jahre bestimmt, wer der Präsident der Kommission werden soll.


Wie wirst du gewählt?

Alle fünf Jahre wird das Europäische Parlament neu gewählt. Du willst das nächste Mal auch mit zur Wahl aufgestellt werden? Dann solltest du im Idealfall schon Mitglied in einer Partei sein und dich über die Wahlliste deiner Partei zur Wahl aufstellen lassen. Auf diese Liste kommst du, wenn du dich dem Auswahlverfahren deiner jeweiligen Partei stellst und dich durch ihre Mitglieder wählen lässt. Während des Wahlkampfes begeisterst du die Bürger von dir und lässt dich schließlich von ihnen in das Parlament wählen. Das, was jetzt vielleicht gar nicht so schwer klingt, ist aber häufig doch mit einigen Hürden verbunden.

In der Regel musst du dich nämlich schon mehrere Jahre in einer Partei engagieren, um den Einfluss und die Kontakte zu bekommen, die du für die spätere Wahl brauchst. Nur so kommst du in die Wahlliste und kannst schließlich auch gewählt werden.

Für die Arbeit als EU-Abgeordneter sind sehr gute Englischkenntnisse selbstverständlich unerlässlich und auch andere europäische Sprachkenntnisse bringen dich in deinem zukünftigen Job voran. Ohne großes Interesse an anderen Kulturen und Menschen und ohne ein dickes Fell solltest du dich jedoch nicht wählen lassen, denn als Abgeordneter stehst du häufig in der Kritik.


Schon gewusst?

Als Abgeordneter des Europäischen Parlaments wirst du auch als MdEP (Mitglied des Europäischen Parlaments) oder MEP (Member of the European Parliament) bezeichnet. Du musst aber nicht gleich das Ziel haben, ein MdEP zu werden, denn auch als ganz normaler EU-Bürger hast du die Möglichkeit, mitzubestimmen, ohne direkt im Parlament sitzen zu müssen: Du kannst nicht nur selber wählen, wen du stellvertretend im Parlament sitzen haben möchtest, sondern hast auch die Möglichkeit, jederzeit eine Petition bei der EU einzureichen und so ein Stück weit selber zu beeinflussen, was passiert. 

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