Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin Lehre & Beruf

Brauer bei der Arbeit. Brauer bei der Arbeit. Brauer bei der Arbeit.

Bildungsweg:

Duale Ausbildung

Schul­abschluss:

Realschulabschluss / Mittlere Reife

Ausbildungs­dauer:

3 Jahre


Kompetenzen

Technisches Verständnis
Teamfähigkeit
Logisches Denken
Arbeitsgenauigkeit
Handwerkliches Geschick

Ausbildungs- und Einstiegs­gehalt

1. Jahr 930 €
2. Jahr 1 000 €
3. Jahr 1 150 €
Einstieg 2 950 €

Mehr zum Berufsbild Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin

Infos zum Beruf

Was macht eine Brauerin und Mälzerin?

Wusstest du… 

 …dass Bier eines der ältesten alkoholischen Getränke der Welt ist? Entdeckt wurde es in unterschiedlichen Teilen der Erde durch Zufall – nämlich als Getreidebrei in der Sonne zu gären begann. Im alten Ägypten gehörte Bier zu den Grundnahrungsmitteln. Soldaten wurden für ihre Arbeit mit Brot und Bier bezahlt. Im Mittelalter stieg der Konsum drastisch auf bis zu 295 Liter pro Kopf pro Jahr. Sogar Kinder haben Bier mit Wasser verdünnt getrunken, weil Wasser allein als schmutzig galt. Bierbrauen war früher Frauensache und es gehörte zu den alltäglichen Aufgaben einer Hausfrau, den hauseigenen „Gerstensaft“ herzustellen. Sogar Mönche begannen damit, Bier zu brauen, um die Fastenzeit besser zu überstehen. 

 Doch wie sieht heute das Handwerk des Brauers und Mälzers aus? 

Die Geheimnisse des Bierbrauens

Bierbrauen geschieht schon längst nicht mehr in der häuslichen Küche, sondern ist zu einem hochmodernisierten Herstellungsprozess geworden, für dessen einzelne Arbeitsschritte vor allem technisches, aber auch naturwissenschaftliches Know-how gefragt ist. Um zu verstehen, wie aus Gerste Malz, aus Malz Maische, aus Maische Würze und aus Würze der Sud entsteht, wie durch die Gärungsprozesse der zugesetzten Hefe Alkohol und Kohlensäure entstehen und welche Rolle die Temperatur und Lagerzeit dabei spielen, benötigt es einige Chemie- und Biologiestunden. Die wahren Geheimnisse des Bierbrauens werden sich dir aber wohl erst enthüllen, wenn du deine ersten Gerstenkörner bis hin zur Abfüllung des umgangssprachlichen „Gerstensaftes“ in die Bierflasche begleitet hast.

Brauprozesse im Sudhaus

Das in Wasser eingeweichte und in Keimkästen zur Keimung gebrachte Getreide nennt man Malz. Nachdem du es in Heißluft trocknen gelassen hast, geht es weiter zur Schrotanlage. Das geschrotete Malz wird mit erwärmtem Wasser gemischt und bildet die Maische – die Ausgangssubstanz für die alkoholische Gärung. Beim sogenannten Maischen haben die Enzyme des Malzes die Malzstärke in Malzzucker umgewandelt. Beim anschließenden Läutern werden die Rückbestände des Malzes im Läuterbottich von der flüssigen Würze getrennt. Mit der Würze geht es nun weiter und zusammen mit Hopfen gekocht bildet sie den Sud. Um das geronnene Eiweiß von der Würze zu trennen, wird der Sud durch einen Filter gepumpt und anschließend auf die optimale Gärtemperatur gekühlt. Nun kommt die Hefe mit ins Spiel. 

Gärungsprozesse im Hefekeller

Etwa fünf bis sieben Wochen, je nach Hefe bei 18 bis 24 oder 8 bis 14 Grad Celsius lagert die mit Hefe zugesetzte Würze im Hefekeller. Der in der Würze gelöste Zucker wird hier zu Ethanol, also Alkohol, und Kohlenstoffdioxid, wovon ein Teil als Kohlensäure im Bier erhalten bleibt, umgewandelt. Jede Biersorte hat ihren eigenen, einzigartigen Geschmack. Dieser entsteht zum Beispiel durch die Temperatur, die Lagerungszeit und die Behältergrößen. Das noch unfiltrierte, also durch die Hefe getrübte Bier, wird mit der sogenannten Zwickelprobe auf seinen Geschmack hin geprüft. Auch das ist die Aufgabe eines Brauers und Mälzers. Nach nochmaliger Filtration des gereiften Bieres und einer letzten Geschmackskontrolle wird das „flüssige Brot“ schließlich in Dosen, Flaschen und Fässer abgefüllt. Hin und wieder begleitest du dein Produkt sogar bis zum Kunden. In Restaurantbetrieben nimmst du Getränkeschankanlagen in Betrieb, präsentierst die Produktpalette deiner Firma und berätst deine Kunden.

Bierbrauen – ein technisches Unterfangen

Je kleiner der Betrieb, desto mehr wird noch per Hand gemacht. Doch in der Regel arbeiten Brauerei- und Mälzereibetriebe mit großen Fertigungsanlagen, die es dir erlauben, Bier in riesigen Mengen zu produzieren. Das ist nur möglich durch einwandfreie Produktionsabläufe und die ständige Instandhaltung der Maschinen. Rohre und Kühlungsanlagen müssen in regelmäßigen Abständen gewartet werden, Sudkessel gereinigt und Ventile bei Abnutzung ausgetauscht werden, sodass es nicht zum Stopp in der Produktion kommen kann.
Gut zu wissen...
  • Den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Bier hat Tschechien mit 188,6 Liter (Stand: 2019). Mit 100,3 Liter ist Deutschland auf dem dritten Platz.
  • Heineken ist von 19 Millionen Hektolitern in 170 Ländern die weltweit am weitesten verbreitete Biermarke.
  • Etwa 4000 vor Christus lässt ein sumerischer Brotbäcker den Teig zu lange in der Sonne stehen, wodurch eine klebrige Masse entsteht. Das ist der Vorläufer des heutigen Bieres.

Voraussetzungen

Wie werde ich Brauer und Mälzer?

Um ein guter Brauer und Mälzer zu werden, ist nicht nur ein guter Geschmackssinn ausschlaggebend. Du solltest außerdem

  • Interesse an biologischen und chemischen Strukturen und Prozessen haben
  • technisch interessiert sein
  • mathematisch etwas auf dem Kasten haben
  • eigenverantwortlich arbeiten können
  • Spaß am Arbeiten mit hochmodernen Anlagen haben
  • gut im Team arbeiten können
Wenn du dich dafür interessierst, welche Berufe sonst noch zu dir passen, mach doch mal den Test mit unserem Berufs-Check.

Schulische Voraussetzung

Eine vorgeschriebene Voraussetzung gibt es hier nicht. Es werden in der Praxis sowohl Bewerber mit Hauptschulabschluss als auch mit Abitur eingestellt. Es kommt in jedem Fall auf eine herausragende Bewerbung an!

Ablauf und Inhalte

Ablauf der Lehre

Den Titel „Brauer und Mälzer“ bzw. „Brauerin und Mälzerin“ erhältst du ausschließlich durch eine duale Ausbildung in Industrie und Handel oder im Handwerk.


Du hast die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung die Zusatzqualifikation „Europaassistent im Handwerk“ zu erwerben. Sie beinhaltet zusätzliche Fremdsprachenkenntnisse, Kenntnisse über das europäische Waren- und Wirtschaftsrecht sowie ein Auslandspraktikum während der Ausbildung.

Wie viel verdient man in der Lehre als Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin?

Während der Lehre als Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin kannst du mit folgenden Lehrlingsentschädigungen rechnen:

  • 1. Lehrjahr: 930 Euro
  • 2. Lehrjahr: 1 000 Euro
  • 3. Lehrjahr: 1 150 Euro

Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin Gehaltsseite.

Karriere

Wie viel verdient man als Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin?

Als Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin kannst du nach deiner Lehre mit einem Einstiegsgehalt von 2 950 EUR rechnen.

Du möchtest gerne mehr erfahren?

Hier geht es zur Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin Gehaltsseite.

Bewerbung

Bewerbung Brauer und Mälzer

„Ich möchte gerne den Beruf des Brauers und Mälzers erlernen, weil ich selbst gerne Bier trinke“, darfst du dir zwar heimlich denken, doch in der Bewerbung solltest du diesen Satz nicht unbedingt erwähnen. Es zählen viel mehr das Interesse an automatisierten Produktionsanlagen, das biologische und chemische Verständnis und Teamfähigkeit. Diese Eigenschaften solltest du im Anschreiben herausstellen und sie mit Informationen aus deinem Lebenslauf belegen.

Im Lebenslauf hast du bereits alle Praktika, Nebenjobs, Hobbies, Interessen und Qualifikationen einmal aufgezählt. Hier kannst du auch solche Tätigkeiten erwähnen, die nicht offensichtlich etwas mit dem Beruf des Brauers und Mälzers zu tun haben. Eine Aushilfstätigkeit in einem Restaurantbetrieb zeigt zum Beispiel auch, dass du bereits verschiedene Biersorten kennengelernt hast und vielleicht hat das dein Interesse am „Gerstensaft“ geweckt. Ein Schülerjob – egal welcher Art – belegt außerdem deine Bereitschaft, zu arbeiten, deinen Ehrgeiz und dein Engagement.

Die Affinität zu Naturwissenschaften kannst du zum Beispiel durch die Teilnahme an einer AG belegen, aber auch durch gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern. Du solltest dich in deinem Anschreiben auf zwei oder drei aussagekräftige Argumente beschränken und auch begründen, warum du dich gerade für dieses Unternehmen interessierst. 

Zum Bewerbungsratgeber

Wie gut passt der Beruf Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin zu dir?

Der Beruf Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin passt gut zu dir, wenn ...

  • ... du in deinem Beruf gerne etwas mit deinen Händen erschaffen möchtest
  • ... du in deinem Beruf gerne aus der Reihe tanzen möchtest
  • ... du in deinem Beruf gerne tüfteln möchtest

Der Beruf Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin passt weniger zu dir, wenn ...

  • ... du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest
Brauer / Brauerin und Mälzer / Mälzerin-Quiz

Ab wie viel Hektoliter gehört eine Brauerei zu einer Großbrauerei?

Ab einer Produktion von 250.000 Hektoliter (ein Hektoliter sind 100 Liter) im Jahr wird von einer Großbrauerei gesprochen.

Wie viele verschiedene Biermarken gibt es in Deutschland?

Nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes gab es am Anfang des Jahres 2018 "mehr als 6.000 Biermarken" in Deutschland.

Wie lange dauert es, bis der menschliche Körper zwei Flaschen Bier abgebaut hat?

Im Durchschnitt braucht der menschliche Körper bei einem Alkoholgehalt von zwei Flaschen Bier (je 0,33 Liter) ungefähr 3,5 Stunden bis der menschliche Körper dies abgebaut hat.

Ergebnis

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