Was macht ein Physiklaborant / Physiklaborantin
Im Dienste der Wissenschaft
Als angehender Physiklaborant oder angehende Physiklaborantin untersuchst du die Zusammensetzung, die Eigenschaften und die Qualität von Werkstoffen und Systemen, die an physikalischen Forschungsinstituten, an Hochschulen oder in der produzierenden Industrie verwendet werden. Du prüfst zum Beispiel Korrosionseigenschaften – also das Verhalten von Stoffen mit der Umwelt, zum Beispiel das Rosten von Eisen in Berührung mit Luft und Wasser. Oder du beobachtest elektrochemisches Verhalten, zum Beispiel bei Mikrochips, oder prüfst die Funktionen von Röntgengeräten. Deine Versuche und Versuchsreihen sind wichtig, denn sie bringen wertvolle Erkenntnisse für die Wissenschaft und die Industrie hervor.
Versuch macht klug
Ein physikalischer Versuch – zumindest in dem großen Rahmen, in dem du ihn durchführst – erfordert eine intensive Vorbereitung und viel Recherche. Dein Auftrag könnte lauten, eine bereits präzise ausgearbeitete und dokumentierte Versuchsreihe genau nach Plan durchzuführen und die Ergebnisse festzuhalten. Doch meistens wird die Versuchsbeschreibung und die dazu benötigten Materialien und Instrumente eher vage formuliert und es ist deine Aufgabe, herauszufinden, wie das erwünschte Ziel erreicht wird. Das bedeutet auch, dass du einige Gegenstände, die du für den Versuchsablauf brauchst, erst herstellen musst, wie zum Beispiel Schlauchverbindungen aus Glas, Gummi oder Kunststoff, oder einen elektrischen Schaltkreis. Nachdem du den Ablauf durchdacht und in technischen Zeichnungen und Protokollen geplant hast, wählst du die geeigneten Messgeräte aus. Brauchst du für deinen Versuch ein Ampèremeter oder doch eher ein Mikroskop oder eine hydrostatische Waage? Bevor es losgehen kann, werden Kittel, Handschuhe und Schutzbrille angezogen – das kennst du ja schon aus der Schule.
Mit absoluter Genauigkeit misst du elektrische Ströme, bestimmst Druck, Temperatur oder Masse von Stoffen, misst den Widerstand oder die Stromstärke in elektrischen Schaltkreisen oder arbeitest mit Röntgen- oder Kernstrahlungsmesstechnik. Hier ist besondere Vorsicht geboten – ohne Strahlenschutzkleidung geht hier nichts! Deine Versuche führst du meist mehrmals hintereinander, teilweise über Tage, Wochen oder Monate durch, um Messungsungenauigkeiten so gut es geht auszuschließen.
Auswertungssoftwares unterstützen dich dabei, die Messergebnisse festzuhalten und auszuwerten, Statistiken und Fehlerrechnungen zu erstellen. Hat sich deine vorläufige Hypothese bestätigt? Oder ist das Ergebnis überraschend und hat große Konsequenzen für die weitere Forschung und die Wissenschaft? In jedem Fall hältst du die Ergebnisse in Form von Protokollen und Berichten fest.