Dachdecker / Dachdeckerin Lehre & Beruf

Dachdecker bei der Arbeit. Dachdecker bei der Arbeit. Dachdecker bei der Arbeit.

Bildungsweg:

Duale Ausbildung

Schul­abschluss:

Hauptschulabschluss

Ausbildungs­dauer:

3 Jahre


Kompetenzen

Technisches Verständnis
Teamfähigkeit
Logisches Denken
Arbeitsgenauigkeit
Handwerkliches Geschick

Ausbildungs- und Einstiegs­gehalt

1. Jahr 760 €
2. Jahr 910 €
3. Jahr 1 160 €
Einstieg 2 938 €

Infos zum Beruf

Was macht ein Dachdecker?

Regen, Schnee, Hagel – egal welches Wetter gerade draußen herrscht, zu Hause ist es stets trocken und wohl temperiert. Zumindest sind die meisten von uns es so gewohnt. Wer möchte an einem kalten, regnerischen Wintertag auch im warmen Bett liegen und plötzlich Wassertropfen im Gesicht spüren? Wohl eher niemand. Wie gut, dass es Dachdecker gibt! Dank ihnen bist du zu Hause optimal vor Witterungsverhältnissen geschützt. Wäre es nicht spannend, wenn du selbst wüsstest wie das funktioniert? Dann werde Dachdecker bzw. Dachdeckerin!

Es geht hoch hinaus 

Als Dachdecker arbeitest du zwar nicht immer auf Dächern, da beispielsweise auch das Bekleiden von Außenwänden zu deinen Aufgaben gehört, doch die meiste Zeit trifft die Bezeichnung bestens zu. Dachdecker werden in zwei Fachrichtungen ausgebildet: Du kannst entweder Spezialist für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik oder für Reetdachtechnik werden. So oder so, für dich als Dachdecker geht es im wahrsten Sinne hoch hinaus, denn von einstöckigen Flachdachhäusern, über Mehrfamilienhäuser bis hin zu Kirchen, Burgen oder anderen denkmalgeschützen Gebäuden bist du überall im Einsatz. Dementsprechend ist es wichtig, dass dir Höhe nichts ausmacht und du absolut schwindelfrei bist. 

Alles unter Dach und Fach 

Damit ein Gebäude ein passendes Dach bekommt, baust du zunächst Schutz- und Arbeitsgerüste auf, damit die Arbeit am Dach überhaupt sicher möglich ist. Anschließend fertigst du zusammen mit deinen Kollegen zuerst die Unterkonstruktion für das Dach an, die sogenannte Dachschalung. Diese bildet die Basis für dein Dach und wird oft aus Holz gefertigt. Die Schalung wird von dir anschließend weiter verkleidet, das Dach „gedeckt“. Dies kann beispielsweise mit Dachschiefer, Dachschindeln, Dachziegeln oder Dachsteinen erfolgen, je nach Kundenwunsch und je nachdem, welches Material am besten geeignet ist. Das Decken mit Schiefertafeln ist ein besonders aufwändiges Verfahren, da hier jede Schiefertafel einzeln zugesägt bzw. zugeschlagen werden muss. Nicht jeder Betrieb bietet diese Art des Dachdeckens an. 

Mehr als nur Arbeit am Dach 

Als Dachdecker bist du nicht nur für das Decken der Dächer an sich, sondern auch für Wandverkleidungen und Abdichtungen zuständig. Du bekleidest Außenwände und sorgst bei einer Flachdachabdeckung beispielsweise dafür, dass alles optimal abgedichtet ist. Hierzu verwendest du die neusten Techniken und Materialen, damit das Dach am Ende auch kein Wasser ins Gebäude eindringen lässt. Darüberhinaus fertigst du Einfassungen, Dichtungen und Vorrichtungen zum Ableiten des Oberflächenwassers an, baust Dachfenster und Solarelemente ein und bringst Schneefanggitter an. Auch das Entwerfen, Anbringen, Prüfen, und Reparieren von Blitzschutzanlagen gehört zu deinen Aufgaben. Schließlich soll das schöne neue Dach nicht durch einen Blitzsschlag zerstört werden. Falls die Unterkonstruktion eines Daches mal mit Holzschädlingen befallen ist, bekämpfst du diese fachmännisch. Wie du siehst, tust du als Dachdecker weitaus mehr als nur Dächer zu decken. 

An der Nordseeküste 

Wenn du bei Dachdeckern der Fachrichtung Reetdachtechnik an stürmische Nordseeinseln denkst, liegst du richtig: Diese Spezialisten decken Dächer nicht mit Hartmaterialien, sondern mit dem Naturstoff Reet. Das erfordert hohe handwerkliche Geschicklichkeit, damit Dichtigkeit, Haltbarkeit und gutes Aussehen erreicht werden. Hierzu musst du beispielsweise Dachrändern und Dachvorsprüngen besondere Aufmerksamkeit schenken, damit alles perfekt wird. 

Gut zu wissen...
  • Der Horror für jeden Dachdecker: Die Britin Lisa Dennis hält den Rekord im Zertrümmern von Dachziegeln. Sie hat es geschafft, in nur einer Minute genau 923 Dachziegel zu zertrümmern. (Guinness World Records)
  • Als Dachdecker geht es für dich täglich hoch hinaus, denn Hausdächer befinden sich in mehreren Metern Höhe.
  • Laut des griechischen Schriftstellers Pindar wurden Dachziegel im Jahre 450 v. Chr. erfunden.

Voraussetzungen

Wie werde ich Dachdecker?

Als angehender Dachdecker solltest du folgende Eigenschaften mitbringen: 

  • gute körperliche Konstitution  
  • handwerkliches Geschick 
  • Schwindelfreiheit 
  • Trittsicherheit 
  • gutes räumliches Vorstellungsvermögen 
  • Freude am Arbeiten im Freien 
  • Teamfähigkeit 
  • Gewissenhaftigkeit 
  • Sorgfalt 
Du bist dir noch nicht hundertprozentig sicher, ob der Beruf des Dachdeckers wirklich das Richtige für dich ist? Mach den Test in unserem Berufs-Check und finde es heraus!

Schulische Voraussetzungen 

Um als Dachdecker zu arbeiten, solltest du mindestens über einen Hauptschulabschluss verfügen. 

Ablauf und Inhalte

Wie läuft die Ausbildung zum Dachdecker ab?

Die Ausbildung zum Dachdecker ist eine duale Ausbildung. Daher verbringst du einen Teil der Ausbildung in der Berufsschule, den anderen Teil im Betrieb. Durch diese Aufteilung bekommst du sowohl in der Theorie als auch in der Praxis alles vermittelt, was für deinen Beruf wichtig ist.

Es gibt insgesamt fünf Schwerpunkte, von denen du je nach Ausbildungsbetrieb in einem ausgebildet wirst:
  • Abdichtungstechnik
  • Außenwandbekleidungstechnik
  • Dachdeckungstechnik
  • Energietechnik an Dach und Wand
  • Reetdachtechnik

Falls du bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anderen Bereich absolviert hast, kannst du deine Ausbildung zum Dachdecker ggf. um ein Jahr verkürzen

Italien (Südtirol) 

In Italien dauert die Ausbildung vier Jahre, statt drei, wie in Deutschland.

Wie viel verdient man in der Lehre als Dachdecker / Dachdeckerin?

Während der Lehre als Dachdecker / Dachdeckerin kannst du mit folgenden Lehrlingsentschädigungen rechnen:

  • 1. Lehrjahr: 760 Euro
  • 2. Lehrjahr: 910 Euro
  • 3. Lehrjahr: 1 160 Euro

Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Dachdecker / Dachdeckerin Gehaltsseite.

Karriere

Wie viel verdient man als Dachdecker / Dachdeckerin?

Als Dachdecker / Dachdeckerin kannst du nach deiner Lehre mit einem Einstiegsgehalt von 2 938 EUR rechnen.

Du möchtest gerne mehr erfahren?

Hier geht es zur Dachdecker / Dachdeckerin Gehaltsseite.

Bewerbung

Bewerbung Dachdecker

Du hast dich dazu entschieden Dachdecker bzw. Dachdeckerin zu werden? Dann ist der erste Grundstein für deine berufliche Zukunft gelegt. Jetzt heißt es den Ausbildungsplatz unter Dach und Fach zu bekommen - doch wie gelingt das am besten?

Bevor du dich an deine Bewerbung setzt, mach dir am besten im Vorfeld ein paar Gedanken und Notizen zu deinem Berufswunsch. Warum möchtest du Dachdecker werden? Welche Eigenschaften bzw. Stärken bringst du mit, die in deinem Wunschberuf wichtig sind? Warum bewirbst du dich genau bei dem Betrieb, für den du nun deine Bewerbung schreibst? Welche Vorerfahrungen bringst du ggf. mit (z.B. Praktika)? Wenn du diese Fragen für dich beantwortet hast, kann das Schreiben deiner Bewerbung losgehen!

Deine Bewerbung besteht aus zwei wichtigen Teilen: dem Anschreiben und dem Lebenslauf. Im Anschreiben erklärst du, warum du gerne Dachdecker werden möchtest und was dich zum perfekten Kandidaten für den Ausbildungsplatz macht. Konzentriere dich auf die zwei, drei wichtigsten Argumente, mit denen du den Personalleiter von dir überzeugen willst. Im Lebenslauf listet du deine bisherige Schullaufbahn, Praktika und Nebenjobs stichpunktartig auf. Auch deine Hobbies finden an dieser Stelle Platz.

Stelle sicher, dass du die formalen Standards eingehalten hast und das vom Betrieb gewünschte Bewerbungsformat nutzt – eine Bewerbung per Post, per E-Mail oder per Online- Formular.

Wir drücken dir die Daumen, dass schon bald die Einladung zum Vorstellungsgespräch ins Haus flattert. 

Zum Bewerbungsratgeber

Wie gut passt der Beruf Dachdecker / Dachdeckerin zu dir?

Der Beruf Dachdecker / Dachdeckerin passt gut zu dir, wenn ...

  • ... du in deinem Beruf gerne etwas mit deinen Händen erschaffen möchtest

Der Beruf Dachdecker / Dachdeckerin passt weniger zu dir, wenn ...

  • ... du nicht körperlich anstrengend arbeiten möchtest
  • ... du nicht in der Höhe arbeiten möchtest
  • ... du nicht überweigend draußen arbeiten möchtest
Dachdecker / Dachdeckerin-Quiz

Wie hat man früher Dachdecker genannt?

Früher hat man Dachdecker Polybauer der Fachrichtung Dachdecken genannt. Diese sind zuständig für das Decken geneigter Dächer mit Tonziegeln, Metall, Naturschiefer oder Faserzementplatten.

Was sind Dachziegel?

Dachziegel sind Steine aus gebranntem Ton zum Decken eines Daches.

Was ist der Unterschied zwischen Dachziegel und Dachstein?

Der Unterschied zwischen Dachziegel und Dachsteine besteht darin, das Dachziegel aus Ton bestehen und Dachsteine werden aus Beton gefertigt.

Ergebnis

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